Ausgrabungsstätte Göbekli Tepe
Spurensuche
Ein Abend zwischen Stein, Mythos und Klang
“Dienstags im Foyer” Spezial
16.12.2025 | 20 Uhr | Foyer
Der Abend „Spurensuche“ lädt zu einer Entdeckungsreise in die frühe Geschichte der Menschheit ein. Mit Fotografien, gesprochenen Texten und klanglichen Annäherungen führt der Abend von den frühneolithischen Kultstätten Göbekli Tepe in Anatolien und den megalithischen Tempeln Hagar Qim und Mnajdra auf Malta zu den vom Wind umspielten Häusern von Skara Brae auf den Orkney-Inseln.
Vor über elftausend Jahren bauten Menschen in Anatolien gewaltige Steinkreise, die wir heute Göbekli Tepe nennen – lange bevor es Ackerbau, Städte oder Schrift gab. In diesen Pfeilern aus Kalkstein, verziert mit Tieren, Symbolen und Händen, liegt der Anfang unserer erkennbaren Geschichte – ein Ort, an dem sich der Mensch fragte, woher er kam, und wohin er ging.
Tausende Jahre später, auf Malta, erhoben sich mit Hagar Qim und Mnajdra die ersten steinernen Tempel Europas – Architektur als Gebet aus Fels und Licht. Hier, wo das Meer an die Küsten brandet und die Sonne die Schwellen der Heiligtümer durchmisst, sprach die Erde selbst in Formen und Schatten.
Noch weiter im Norden, auf den Orkney-Inseln, bauten Menschen von Skara Brae ihre Häuser aus Stein, geduckt gegen den Wind – ein Leben am Rand der Welt, doch verwoben mit derselben Sehnsucht nach Beständigkeit, nach Schutz, nach Bedeutung.
Der Abend „Spurensuche“ verbindet Archäologie, Klang und Philosophie zu einer leisen Reise durch Raum und Zeit.
Zu sehen und zu hören sind Fotografien, Texte und klangliche Annäherungen an die Musik der frühen Welt – Versuche, das Unhörbare vergangener Zeiten zu berühren. So entsteht eine Collage aus Wind und Stein, aus Erinnerung und Gedanken.
Die Reise führt auch nach Athen und Delphi, wo der Mythos begann, sich in Denken zu verwandeln, und der Mensch sich wieder fragte, was ihn ausmacht in dieser Welt.
Zwischen Bildern tauchen Gedankenfragmente auf – über Mythen und Fragen, die bis heute nachhallen. So entsteht ein Impuls der nicht nur von der Vergangenheit spricht, sondern vom Jetzt, das seine Spuren weiterträgt: in uns, in den Steinen, Gedanken – im Klang der Zeit.
