© Mónica Laura Weiss, „Marions Geburtsort: Dresden“, Buenos Aires, 2002
Ausstellung: TRANSIT – Bilder aus dem Exil
Eröffnung: 08.01.2026 | 18 Uhr
09.01.-08.02.2026 | Kabinett
Öffnungszeiten:
Donnerstag bis Samstag: 16 bis 20 Uhr
Sonntag: 15 bis 18 Uhr
oder unter: +49 174 498 009 6 möglich!
TRANSIT – Bilder aus dem Exil
Auseinandersetzung mit dem Thema Verfolgung, Flucht und Exil einer Dresdner jüdischen Familie – Werke der argentinischen Künstlerin Mónica Laura Weiss
Die argentinische Künstlerin Mónica Laura Weiss ist die Tochter, Nichte und Enkelin der jüdischen Familie Reizes, die 1933 nicht mehr aus ihrem Urlaub in Marienbad nach Hause, nach Dresden, zurückgekehrt ist. Ein Anruf der Schwester des Vaters, Paula, hatte sie vor der Gestapo gewarnt, welche in der Firma von Rudolf Reizes nach verbotener Korrespondenz gesucht hatte. Damit begann die Fluchtodyssee der jüdischen Familie Reizes aus Dresden vor dem nationalsozialistischen Terrorregime über Österreich, Palästina, nach Buenos Aires in Argentinien, wo sie am 2. Dezember 1940 ankamen. Paula, verheiratete Gutmann, hatte die Familie ihres Bruders Rudolf vor der nationalsozialistischen Verfolgung gewarnt. Sie selbst wurde aus Breslau nach Theresienstadt deportiert und hat die Shoa nicht überlebt.
In ihren Werken verarbeitet die argentinische Künstlerin Mónica Weiss, ihre familiären deutsch-jüdischen Wurzeln und „die langen Schatten der Vergangenheit“ – wie sie selbst diese nennt. Ihre Bilder spiegeln Motive der Verfolgung und Flucht, der verlorenen Heimat und der Erfahrung einer Existenz im Spannungsfeld zweier Kulturen wider. Der Akzent liegt dabei auf dem „Verlust der Unschuld“ und der „verlorenen Kindheit“. Mit diesem vom Exil geprägten Leben der Mutter kontrastiert die Tochter andererseits Bilder ihrer eigenen Kindheit in Argentinien und verwendet dafür Dokumente und Fotos aus dem überlieferten Familienfundus. In Buchobjekten befinden sich auf dem Hintergrund von Fotos und anderen Dokumenten, in Mischtechnik gemalt, kleine Objekte und Gedichte verschiedener Autorinnen und Autoren.
Die Ausstellungsbesucher*innen lernen, beispielhaft in den Werken der Künstlerin, dass Verfolgung und Flucht nicht erst mit Ausbruch des Krieges durch die deutsche Wehrmacht am 1. September 1939 begann, sondern Hass und Hetze, Ausgrenzung, Verfolgung und Stigmatisierung von vermeintlich Fremden und Andersdenkenden seit Anbeginn der Machtübergabe an die Nationalsozialisten zur Staatsräson gehörte. Am Beispiel der Familie Reizes setzen sich die ? mit der NS-Diktatur und ihren Folgen auseinander.
Eine Begleitpublikation kann den Besucher*innen an die Hand gegeben werden, um sich vor Ort, aber auch in der Nachbetrachtung mit dem Themenschwerpunkt Verfolgung, Flucht und Exil im Kontext der Familiengeschichte auseinanderzusetzen.
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