ihr 10-jähriges Jubiläum mit einem interdisziplinären Performanceabend.
10 Jahre SICHTBETONUNG
10 Jahre Verein
10 KünstlerInnen aus Deutschland, USA, Österreich und Slowenien
10 KünstlerInnen aus Dresden
Was ist heute besonders wichtig? Was verdient besonders unsere Aufmerksamkeit oder unser praktisches Engagement? Unter dem Motto „An der Reihe.“ werden zum 10. Sichtbetonungsfestival Künstler, Performer und Philosophen eingeladen, eine „performative Collage“ aus heute existenziell und gesellschaftlich besonders bedeutsamen Ereignissen, Perspektiven und Handlungsmöglichkeiten zu erarbeiten.
– Wer ist an der Reihe?
– Was ist relevant?
– Bist Du relevant?
– Ist das relevant?!
– Was ist an der Reihe?
– Warum denn nicht?
– Wie lange müssen wir noch warten?
– Kann das warten?
Das Motto liefert auch eine Idee für den formalen Rahmen des Abends: Wenn ein Festival sein 10-jähriges Jubiläum feiert, bietet es sich an, die Rhythmen der Wiederkehr und Variation von Formaten selbst zum Thema zu machen. Beispiele für eine besonders spannungsvolle Form der Serialität geben Fernsehserien, deren Folgen durch das „Cliffhanger-“Prinzip verbunden sind.
Der Cliffhanger ist jener Moment am Ende der Episode, in dem wir vor Ungewissheit die Luft anhalten. Die Spannung bleibt. Sie wird sich erst in der nächsten Episode auflösen. Was wie ein Paradox klingen mag: Serien bieten dank diesem Trick, dem Ende der Geschichte wieder einen Anfang zu geben, Stabilität in flüchtigen Zeiten. Ihre Protagonisten sind Leitbilder unserer Zeit und die Serie ist für den modernen Mensch, der sie regelmäßig schaut, wie ein Fels in der Brandung.
Diesem Prinzip aus der Fernsehwelt ordnet sich die Sichtbetonung 10 unter. Das tut sie in Form einer Abendveranstaltung, deren dramaturgischer Bogen durch das Ineinandergreifen der künstlerischen Beiträge gespannt wird. Der Große Saal wird in verschiedensten Formen an unterschiedlichen Orten bespielt. Damit die Funktionsweise des Cliffhangers in unserem Festival erfahrbar wird, setzen wir die Serialität, d.h. die Wiederholung und Variation als Ordnungsprinzip, als musikalisches und bildnerisches Mittel ein. Eingeladen sind insbesondere KünstlerInnen und PerformerInnen, die sich darauf verstehen politische, wirtschaftliche und weltanschauliche Fragen durch die eigene Kunst spannungsvoll in Szene zu setzen. Der Cliffhanger dient als Bindeglied zwischen den Programmteilen und bestimmt den dramaturgischen Bogen des Abends, der sich dem widmet, was heute besonders wichtig, relevant, was also „an der Reihe“ ist.