Jubiläumsfeier
20 Jahre PHONOCAKE
Sonntag | 11.06. 2023 | Foyer
Unter der Frage „Professionell und/oder kommerziell?“ lädt das Label phonocake zu einer besonderen Geburtstagsfeier mit einer Mischung aus Gespräch, Workshop und Konzert in das Foyer des Zentralwerk ein:
Sonntag, 11. Juni 2023
15 Uhr – Kabel und Kuchen
16 Uhr – Podiumsgespräch „Professionell und/oder kommerziell?“
mit Musiker*innen und Labelbetreiber*innen
17 Uhr – „Hands on“, klingende Elektronik zum Anfassen auf dem Tisch,
Kabelsalat, Controlerbuffet, Modularsuppe, Laptopburger
ab 20 Uhr – Konzerte, Performances, DJing
Das Dresdner Netzlabel phonocake feiert im Juni 2023 sein 20jähriges Bestehen. Gegründet als Plattform für elektronische Musik aus Dresden wandelte es sich über die Jahre zu einem internationalen Projekt. So fanden bisher fast 150 Veröffentlichungen ein Publikum, welche sonst drohten, auf den Festplatten der verschiedensten Talente ungehört zu bleiben. Neu dabei war der Gedanke, eine Online-Plattform zu betreiben, um nicht die wirtschaftliche Last der Finanzierung von physischen Tonträgern wie CDs oder Schallplatten tragen zu müssen. Ein Label im Netz – ein Netlabel.
Mit dem Rückenwind des globalen Phänomens netaudio in den frühen 2000er Jahren startend, entstand eine Community, welche zahlreiche Events in Dresden organisierte und bei so einigen Radiosendern weltweit gespielt wurde. Bis heute stehen alle Veröffentlichung unter einer Creative Commons Lizenz (CC) auf der Webseite zur Verfügung und laden ein, gehört, kopiert, verschenkt zu werden. Nie als kommerzielle Unternehmung gedacht, können alle Stücke kostenlos in guter technischer Qualität heruntergeladen werden und – je nach CC Lizenz – auch zum Samplen oder Remixen benutzt werden.
Die Geburtstagsfeier im Dresdner Zentralwerk ist ein Anlass, den gemeinsam gegangenen Weg zu betrachten und über Ideen für eine eventuelle Zukunft eines solchen Projektes nachzudenken. Denn die Zeiten haben sich geändert. Das Netz ist im Vergleich zu 2003 ein riesiger Supermarkt geworden. Zahlreiche Plattformen locken Produzent*innen auf einen Markt, mit dem Versprechen, kommerziell erfolgreich zu sein. Selbstvermarktung und Einzelkampf haben die Idee eines gemeinsam betriebenen Labels scheinbar abgelöst. Das Format Album mit einem dazu entwickelten Artwork spielt auf Streamingdiensten nur eine untergeordnete Rolle. Der geschützte, nicht kommerzielle Raum einer „selbst betriebenen Ecke im Netz“ hat ein unsichtbares Nischendasein.