Friederike Altmann: “Bei meiner Suche nach textilem Material birgt das frühere Clubhaus eine Überraschung: Der Bühnenvorhang hängt noch voll funktionstüchtig an Ort und Stelle. Über dem straffen Leinenstoff spannt sich ein aufwändig verknotetes Seil. Das erinnert mich an ein Tambourin, auf dem ich mit den Fingernägeln kratzende Geräusche erzeugen kann. Dann dringt der Geruch in meine Nase. Als wäre er eine Zeitkapsel, riecht der Vorhang gleichzeitig modrig, staubig, schlecht belüftet, feucht und leicht pilzig. Mit Asche und Erde färbe ich ein Leinentuch ein, spanne und vernähe es, knüpfe Verknotungen. So versuche ich die Patina des Bühnenvorhangs nachzuahmen und ihn zu neu zu erzählen.”