Sonntags im Foyer Saal
Andromeda Mega Express Orchestra – Malawi Benefizkonzert und MOTUSNEU TRIO
19.11.2023 | ab 18.30 Uhr | Henny-Brenner-Saal
im Rahmen der “Kulturtage”
Das Andromeda Mega Express Orchestra (Berlin) schöpft aus einem bunten Spektrum von Jazz, traditionellen Musikstilen aus aller Welt, Avantgarde, Independent und Electronica und versuchen, musikalische Grenzen zu überwinden und zu erweitern. Mit dem Solidaritätskonzert im Zentralwerk will die Band auf die Lage in Malawi und die Verantwortung des Globalen Nordens aufmerksam machen: Weitgehend unbeachtet von westlichen Medien haben Tropenstürme und Dürren zu verheerenden Folgen für die Bevölkerung Malawis geführt. Verstärkt werden diese Auswirkungen des durch die Industrienationen verursachten Klimawandels durch die Übernahme von Saatgut-Monopolen und die Umstrukturierung der lokalen Wirtschaftsweise nach kapitalistischen Ertragslogiken. Es droht eine Hungersnot.
Die Musik des ostafrikanischen Landes hat die Kompositionen von Daniel Glatzel und dem von ihm 2006 gegründeten Andromeda Mega Express Orchestra stark geprägt – . : Sie setzen ein Zeichen der Unterstützung und spenden ihre Gagen an lokale Hilfsprojekte, die der akuten Situation entgegensteuern.
Einführung: 18.30 Uhr | Konzert: 19 Uhr
Die Leipziger MOTUSNEU übertragen die Geladenheit des Trios in radikal frei-atonale Tonfolgen, perkussive Element und transparente Register.
Doch viel besser als mit musikalischen Termini ließe sich ihre Musik mal als aktive Beobachtung, mal als blanker Ausdruck einer sich im Umbruch befindlichen Welt beschreiben. Als bewusste Auseinandersetzung mit dieser Welt und als den simplen Versuch eines Gesprächs über Geschichten zwischen Künstlern und Publikum, von Instrument und Körper, von Mensch zu Mensch, ohne dabei dem Zwang der Unterhaltung zu unterliegen.
Das Trio vereint drei unterschiedliche Personalstile und setzt dabei eine harsch- und nachhaltig-energetische Musik frei, die ein Chaos beschreibt, ohne selbst chaotisch zu sein.
„Das Individuum soll nun nicht mehr, wie oft im Osten, eine Strafsache sein, und nicht, wie im Westen, eine kleine Arbeitskraft, die sich zu verkaufen hat und soviel Geld kriegt, damit sie sich überhaupt produzieren kann, sondern eine Erscheinung von Licht. (…)
Dies anzusprechen, dafür genügt nicht nur eine Theorie, sondern muss auch eine neue Sprache gefunden werden. (…) Alle Klischees und alle Verleumdungen müssen und können wegfallen. Das wäre die Sprache derjenigen, die eine gemeinsame Not leiden, die Sprache derjenigen, die ansprechen können, poetisch und musikalisch und philosophisch und moralisch und mit Witz, mit Amüsement, mit Spott, mit der großen schöpferischen Kraft von Humor, der nicht etwa krachendes Gelächter der Kleinbürger am Stammtisch darstellt, sondern der eine rätselhafte Leichtigkeit in uns enthält, eine unbegriffene Freudigkeit ausdrückt, dass wir wirklich noch lachen können, obwohl wir nichts zu lachen haben.“ (Ernst Bloch, In der Evangelischen Akademie in Bad Boll, 1968)
Konzert: 20.30 Uhr
https://boomslangrecords.bandcamp.com/album/ospedale