Vom bösen Wort
Enteignung: Zur Geschichte
eines umkämpften Begriffs
01.03. bis 07.04.2024 | KABINETT
“Enteignung: Zur Geschichte eines umkämpften Begriffs”
Am 1. März 2024 eröffnet die Ausstellung “Enteignung: Zur Geschichte eines umkämpften Begriffs” im Zentralwerk. Zum Auftakt um 19 Uhr werden Theresa Kühnert vom Ausstellungsteam und eine Expertin/Aktivistin aus Dresden über Geschichte und Gegenwart dieses „umkämpften Begriffs“ – in Dresden und darüber hinaus – diskutieren. Moderiert wird die Veranstaltung von Leon Rosa Reichle.
Seitdem die Initiative “Deutsche Wohnen & Co Enteignen” in Berlin für einen Volksentscheid zur Vergesellschaftung großer Wohnungsunternehmen mobilisiert, ist “Enteignung” in aller Munde. Der Begriff polarisiert. Die drei Historiker*innen Lisa Schank, Niels Hölmer und Theresa Kühnert nahmen diesen umkämpften Begriff zum Ausgangspunkt ihres Ausstellungsprojektes. Gemeinsam mit der Designerin Laura Fischinger, dem Designer Lion Sauterleute und der visuellen Künstlerin Vanessa A. Opoku erarbeiteten sie 2023 die Ausstellung “Enteignung: Zur Geschichte eines umkämpften Begriffs”. Die Ausstellung war von März bis Mai 2023 in Berlin im Museum des Kapitalismus zu sehen. Vom 1. März bis 7. April 2024 kommt sie nun nach Dresden und wird dort im Zentralwerk zu sehen sein. Gefördert wurde das Projekt von der Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa.
Die Ausstellung betrachtet das Thema entlang der Fragen: Wann wurden Forderungen nach Enteignungen in Berlin und anderswo laut? Wie wurden sie umgesetzt? Wer wurde enteignet, wer wollte enteignen und wer hat dagegen oder dafür protestiert?
Dabei geht der Blick bis zurück ins 19. Jahrhundert, sowohl zu den Forderungen von Karl Marx und Rosa Luxemburg als auch zu Enteignungen im Kontext des deutschen Kolonialismus. Die Bestrebungen zur Fürstenenteignung in der Zwischenkriegszeit werden ebenso in den Blick genommen wie Enteignungen zur Zeit des Nationalsozialismus und der DDR. Davon ausgehend finden auch jüngere Entwicklungen der Zeitgeschichte und Gegenwart, wie die Treuhand, Enteignungsforderungen im Bereich Wohnen oder Enteignungen für staatliche Infrastruktur, Beachtung.
Die Ausstellung skizziert Momente von Enteignungen in Berlin und darüber hinaus. Sie möchte einen Beitrag zu aktuellen Diskussionen bieten und die Besucher*innen dazu einladen, ihre eigenen Perspektiven auf diesen “umkämpften Begriff” einzubringen.
Laufzeit der Ausstellung:
1. März – 7. April 2024
Vernissage 01.03.2024 | 19 Uhr | Kabinett
Geöffnet Donnerstags bis Sonntags von 15.00 bis 20.00 Uhr
Kontakt:
Foto: Leonie Englert