Freie Geselligkeit 2021
Mittwoch | 6.1.2021 | 21 Uhr
Zeit, Bewegungskohärenz, Transzendenz in spätmittelalterlicher Sakralmusik
Friedrich Hausen und Alberto Arroyo
ONLINE-Gespräch mit Beteiligungsmöglichkeit.
Unsere “Freie Geselligkeit” findet unter gegebenen Umständen die kommenden Monate als Streaming-Format statt.
[Über das ursprüngliche Format könnt Ihr Euch hier informieren]
Das klingt eigenartig: Geselligkeit und Stream. Aber genau das ist vielleicht ein guter Anlaß darüber zu reden, Dinge auszuprobieren und Perspektiven für das Jahr zu entwickeln. Wir wollen die Möglichkeit schaffen als Zuschauer:in an den Gesprächen teilnehmen zu können und haben einige spannende Gäste geplant.
Unsere ersten Gäste in diesem monatlichen Online-Format sind Friedrich Hausen und Alberto Arroyo.
1. Wer bist Du und womit beschäftigst Du Dich?
Philosoph, Autor und vieles mehr. Ich beschäftige mich mit einem großen Spektrum philosophischer Fragen, bin außerdem als “Ensemblephilosoph” des Vokalensemble “AUDITIVVOKAL” mit Musik beschäftigt.
2. Wie heißt der Abend?
“Zeit, Bewegungskohärenz, Transzendenz in spätmittelalterlicher Sakralmusik”
3. Wie würdest Du das Thema beschreiben, um das sich der Abend drehen soll?
“Die Sakralmusik des 15. Jahrhunderts gilt als Wiege der großen Form in der abendländischen Musik. Langjährige Beschäftigung nährte in mir die Intuition, dass diese basaler gebaut ist, als in der späteren klassischen Musik, und fundamental über eine Spannungs- und Entsprannungsdramaturgie, bzw. über Disbalance-Balance- und Impuls- und Effekt-Verhältnisse organisiert ist. Einheit der Klangbewegung scheint dabei mehrschichtig und analog zu rein mechanischen Bewegungen, zu quasikörperlichen Gesten (bis hin zu Tanzbewegungen), über emotionale Bewegungen bis hin zu geistigen Gehalten nachvollziehbar. Und die Musik scheint ohne körperliche Assoziation weder verständlich, noch in ihrer Schönheit und Ausdrucksintensität erlebbar.
4. Welche Fragestellung interessiert Dich daran besonders?
Mich interessiert insbesondere die Frage, wie bestimmte strukturelle und rhytmische Details den quasiphysikschen Charakter bedingen, den Eindruck von Schwere, von Fliekräften, von schreitender oder springender Tanzbewegung, innerkörperliche Impulsübertragungen, oder auch von Brüchen oder Asymmetrien, die die Zeit in Raum zu verwandeln scheinen. Hier bin ich besonders interessiert an den Intuitionen von Tanzbeschäftigten.
5. Hast Du Gäste eingeladen? Wenn ja, wen und warum/ wofür?
Beschäftigungen Themen zu Themen wie Raum, Zeit, Räumlichkeit und Musik kreuzen sich derzeit im Zentralwerkkontext. Besonders eingeladen sind Menschen, die mit Musik und/oder Tanz beschäftigt sind. Ich möchte mit Blick auf die physische und körperliche Qualität von Klangbewegungen im Gespräch Intuitionen der GesprächspartnerInnen sammeln und längerfristige Gespräche beleben. Insofern ich selbst entsprechende Anregungen der Bewegungstypik alter Musik immer wieder auf Schreibtechniken und selbst auf Zeichnung und Malerei übertrug, ist die Fruchtbarkeit des Themas nicht nur auf Musik eingeschränkt.
21:00 bis 21:45 Einführung in das Thema, Beteiligung über Youtube-Chat möglich
21:45 bis 22:30 Offenes Gespräch, Beteiligung über Youtube-Chat und Bild- und/oder Tonteilnahme über ZOOM. Der Link wird nach der Einführung im Youtube-Chat bereitgestellt
Moderation: Alberto Arroyo
Wenn Euch der Abend gefallen hat freuen wir uns über eine Spende nach eigenem Ermessen: