Intermedia 1 Coswig Foto Harald Hauswald
Intermedia 1 Coswig Foto Harald Hauswald
Inter Hoch 3 pt. 1.1
Die Intermedia 1985 in Coswig – Film, Talk & Live-Musik
14.11.2025 | ab 20:00 Uhr
20 € regulär / 12 € ermäßigt / 30 € Soliticket
Tickets gibt’s im Online-Vorverkauf.
Film im kleinen saal
Spuren des Performativen – Die Intermedia I in Coswig 1985
(R: Thomas Claus, D, 2017, 45 min)
Der Dokumentarfilmer Thomas Claus, selbst Zeitzeuge des Festivals Intermedia, rekonstruierte 2017 zur Ausstellung „Ge-niale Dilettanten – Subkultur der 1980iger Jahre in West- und Ostdeutschland“ im Dresdner Albertinum das Geschehen von 1985 als schillernde Montage aus Interviews mit Beteiligten, einer Unzahl an Fotos und Lärm-Attacken von wiedergefun-denen Tondokumenten. Ein idealer Einstieg.
Talk im kleinen saal
Intermedia I, Coswig 1985: Ein Rückblick
mit Christoph Tannert, Osmar Osten, Christine Schlegel und Jürgen Gutjahr
Der direkte Rückblick auf „Intermedia I“ erfolgt aus verschie-denen Perspektiven. Mit Christoph Tannert als einem der Hauptorganisatoren in der Brückenfunktion zwischen Kunst und Subkultur, dem Künstler Osmar Osten, der an einer Ma-laktion zu Sounds der Rennbahnband teilnahm, Christine Schlegel, zu deren Super8-Filme die Tänzerin Fine live agierte, sowie Jürgen „Chaos“ Gutjahr, damals schon Ex-Sänger von Leipzig erster Punkband Wutanfall, der mit seinem radikalen Industrial-Performance-Projekt Pffft…! das Publikum spaltete.
Live-Musik im henny-brenner-saal
MCH Trio (Prag)
Mikolas Chadima gründete die MCH Band 1982, nachdem er zuvor mit den vom Prog Rock kommenden Extempore ein Pio-nier des tschechischen Punk war und zudem Mitglied der Per-formancegruppe Kilhets, die er neben anderen auf Fist Re-cords veröffentlichte, dem wohl frühesten illegalen Kasset-ten-Label des Ostens. Zugleich agierte er westlich vernetzt. So performte er 1981, einmalig außer Landes gelassen, in Lon-don mit Chris Cutler und Mitgliedern von This Heat oder The Work. Zur Grenzüberschreitung gehörte auch, dass er deut-sche Texte vertonte, darunter solche des Ex-DDR-Dissidenten Jürgen Fuchs. In den 1980ern als Mitzeichner der Charta 77 in den Underground verwiesen, veröffentlichte er zudem 1987 das Samisdat-Buch „Alternativa“, einen persönlichen Szene-Rundblick. Die MCH Band entwickelte dabei einen spezifi-schen, stets experimentellen und oft dunklen Sound, der Mitte der 1980er, zur Zeit von Intermedia I, auch Elemente des psychedelischen Industrial aufnahm, als sie Konzeptalben zu Orwells „1984“ aufnahm.
Pffft…! (Berlin)
Gegründet 1983/84 von zwei Ex-Mitgliedern der ersten Punk-band Leipzigs, Wutanfall, standen Pffft…! für den konsequen-ten Schritt gen Industrial, wobei sich zu Tape-Loops und Me-tall-Perkussion in der Frühphase noch die performativen Ein-lagen des Künstlers Hans-Joachim Schulze kamen, der nach dem Ende seiner Gruppe 37,2 neue Aktionsfelder erschloss. Ihr Auftritt in Coswig, bei dem Schulze von der Stasi aus dem Saal getragen wurde, entfachte Begeisterung wie Empörung und blieb so besonders in Erinnerung. 2026 pflegt Pffft…! um Jürgen „Chaos“ Gutjahr noch immer den Krach, mit um vier Dekaden Erfahrung reicher Intensität.
Die Veranstaltung ist Teil des Festivals Inter Hoch 3.
Geförder von:


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Mit Unterstützung der Sächsischen Akademie der Künste

